Sommertour 2023

Aufgrund der Sorgen um unser Trinkwasser im Zeichen des Klimawandels war dieses Mal das Werk der Bodenssee-Wasserversorgung auf dem Sipplinger Berg bei Überlingen Ziel der Sommertour der Gemeinderatsfraktion und der Basisgruppe der Liste Bürgerbeteiligung und Umweltschutz (LBU).
Deutlich wurde bei der professionellen Führung, dass die Bodenssee-Wasserversorgung vier Mio. baden-württembergische Menschen bis zur Grenze von Hessen mit wertvollem Trinkwasser versorgt. Die vorausschauende Haltung der Erbauer der Bodenssee-Wasserversorgung in den fünfziger Jahren wurde hervorgehoben.

Zur Trinkwasserversorgung wird dem See nur ein Prozent der Menge entnommen, die dem See zufließt, der Wasserverlust durch Verdunstung ist doppelt so hoch. Das bedeutet in Zahlen: Der See enthält 50 Milliarden Kubikmeter Wasser, ihm strömen pro Jahr 11,5 Millarden Wasser zu. Entnommen werden dem See jährlich 172 Millionen Kubikmeter, davon 130 Millionen durch die Bodenssee-Wasserversorgung. Im Vergleich zum 1954 gegründeten Zweckverband, dessen 183 Mitglieder 320 Gemeinden representieren, spielt die Wasserentnahme durch die Anrainer des Sees eine eher untergeordnete Rolle. Die Schweiz und auch Österreich besitzen andere Trinkwasserquellen.

Zwei Pumpen fördern das 5 Grad kalte Wasser aus einer Tiefe von 60m auf den Sipplinger Berg. Da das Wasser des Sees aus dieser Tiefe bereits den Anforderungen der deutschen Trinkwasserverordnung entspricht, müssen, bevor das Wasser in den Norden Baden-Württembergs und auch nach Tuttlingen -:)  verteilt wird, lediglich organische Bestandteile (Algen, Kleinstlebewesen, Schweb- und Trübstofffe) entfernt werden. Dies geschieht durch Mikrosiebung, Ozonierung und einer abschließenden Filtration. Die Wasserqualität wird kontinuierlich überprüft.

Dass durch den Klimawandel und ausbleibende regelmäßige Niederschläge die Bedeutung des Bodenssees als Trinkwasserspeicher immer wichtiger wird, wurde der Gruppe bewusst, als gesagt wurde, dass derzeit keine neuen Gemeinden mehr in den Zweckverband aufgenommen werden. Es stehen große Investitionen in ein neue Wasseraufbereitungs- und Pumpanlage bei Bodman an, mit immensen Investitionskosten von geschätzt 1,5 Mrd. Euro. Da die Verbandsgemeinden diese Investition schultern müssen, wird sich auch das Trinkwasser verteuern.

Die LBU-Gruppe war beeindruckt von der Dimension und Kapazität der Anlage und wurde sich der Verantwortung für das Trinkwasser, aber auch des Glücks einer sicheren Wasserversorgung, bewusst. Man war sich einig, dass es von Vorteil ist, wenn die Stadt Tuttlingen mit Stadtteilen zweigleisig fährt, mit eigenen Brunnen und dem Wasser vom Bodensee.

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