Internationales Begegnungsfest war ein voller Erfolg: Neues Konzept bewährt sich
Mit einem zentralen Begegnungsbereich an Tischen und Bänken zum Verfolgen des Programms und gleichzeitigem Genuss der kulinarischen Köstlichkeiten haben die Initiatoren des Internationalen Begegnungsfests die Veranstaltung im Schulhof der Karlschule weiterentwickelt. Dies sollte mehr Begegnung, Austausch und Kommunikation ermöglichen, was gelungen ist. Ein durchweg positives Resummee zog das Veranstaltungsteam um Felicitas Guggenberger, Hans-Martin Schwarz und Uwe Schwartzkopf. "Integration und Begegnung finden leider nicht von selbst statt, sondern müssen organisert werden."
Mehr als 3000 Menschen waren zum Fest in diesem Jahr trotz "wackligem" Wetter letzten Sonntag gekommen. "Wir wollen der Spaltung der Gesellschaft durch das Feiern miteinander entgegenwirken und Vorurteile abbauen" so die Veranstalter.
Volkshochschule, Caritas, Diakonie und die Stadtbibliothek zeichneten für ein vielseitiges Kinderprogramm verantwortlich. Die Stadt war durch das Integrationsamt vertreten. Türkische, serbische, bosnische, italienische, ukrainische, nigerianische und ghanaische landestypische Speisen gab es an den Ständen, der Getränkekstand wurden ehrenamtlich von der LBU betreut.
Das multireligiöse Friedensgebet mit evangelischer Pfarrerin, katholischem Gemeindereferent und dem Imam einer Tuttlinger Moschee verdeutlichte die Sehnsucht nach Frieden in einer unfriedlichen Welt. Gleichzeitig zeigten die unterschiedlichen Akteure auch, dass Frieden keine Utopie ist, sondern dass Pluralität und Unterschiede auch Wege zum Frieden aufzeigen können und nicht zur Abgrenzung führen müssen. Die Botschaft war: Die Religionen stehen in ihrem Kern für Frieden und Barmherzigkeit und Vielfalt bereichert die Gesellschaft.
Die Grußworte von Landrat Stefan Bär und dem Ersten Tuttlinger Bürgermeister Uwe Keller beinhalteten Dank an die Organisatoren und hoben die Bedeutung der unterschiedlichen Nationalitäten und Kulturen auch für die Wirtschaft und unseren Wohlstand hervor. Türkische und ukrainische Tanzgruppen und Sänger gaben dem Fest einen internationalen und künsterlisch-kulturellen Rahmen. Es war beeindruckend, dem Solo-Lied eines achtjährigen Mädchens aus der Ukraine zuzuhören. Franky Schnekenburger und Ali Salim heizten dem Publikum mit Ihrem neusten Repertoire ein. Auch das selbst komponierte Lied "Tuttlingen ist bunt-Tuttlingen bleibt bunt" durfte nicht fehlen. Ein Beitrag von Rose Lovrecovic von der Initiative Asyl, der den Erhalt des Asylrechts zum Inhalt hatte und die Bezahlkarte für Asylbewerber mit nur sehr geringem Barbetrag kritisierte, zeigten die Not in der Welt und die Veranwortung für Geflüchtete auf.
Für die Arbeitnehmer aller Nationalitäten und Kulturen machte sich Edmond Jäger vom DGB stark. Er sprach sich gegen die migranten- und arbeitnehmerfeindliche Politik der AFD und für starke Gewerkschaften aus.
Die Männer-Tanzgruppe IGBO, die aus Nigeria stammt, versetzte die Besucherinnen und Besucher in Tanzlaune, ebenso zum Schluss der Syrer Wasseem Al Kferey, der mit seinen traditionellen Instrumenten auf große Begeisterung bei den Anwesenden stieß.
Die Sponsoren Lionsclub, Hirsch-Brauerei, die Kreissparkasse, Pro-TUT sowie die Stadt Tuttlingen haben das Fest mit ermöglicht.